In einem Gottesdienst vor einiger Zeit ging es auch um
das Thema "Seid Behütet", was so ähnlich
auch in
einigen Liedern vorkommt, unter anderem im Segenslied
"Bewahre uns Gott, behüte uns Gott" wie auch in
Clemens Bittlingers "Sei behütet". Bei uns
setzten sich mehrere Gottesdienst-Teilnehmer verschiedene
Hüte auf.
* Der Schatz des Küsters
Eine Fantasiegeschichte von Ingo A und seiner KI
Küster Günther war ein stiller Mann mit einem grauen
Bart, der aussah wie das Moos auf den alten Grabsteinen
hinter der Dorfkirche von Hollentrup. Seit über vierzig
Jahren zog er jeden Sonntag durch die Reihen, den
Klingelbeutel in der Hand.
Was aber niemand sonst wusste: Günther sammelte. Nein,
nicht das Geld. Das zählte er ordentlich, gab es an die
Kasse weiter und machte einen Haken in sein grosses
Kirchenbuch. Doch alles, was nicht Münze oder Schein war,
wanderte in eine alte Zigarrenkiste mit der Aufschrift
"Gottes unerwartete Gaben".
Darin lagen Dinge, die man in einem Klingelbeutel einfach
nicht erwartet. Einmal fand er ein halbes Salamibrot,
eingewickelt in ein Zewa-Tuch mit der Notiz: "Für Jesus.
Frisch!"
Ein anderes Mal steckte ein silberner Löffel im Beutel, auf
dem fein eingraviert stand: "Mutti wird es nicht merken."
Ein einzelner limett-grüner Legostein, ein Einkaufschip aus Hameln,
eine Spielkarte: der Pik-Bube, allerdings sorgfältig auf
der Rückseite mit Filzstift beschriftet: "Ich hab dich
beobachtet."
Am schrägsten war der goldene Zahn.
Der kam an einem regnerischen Oktobermorgen. Günther
fand ihn unter ein paar kleinen Münzen; und er
glänzte wie eine
Offenbarung. Zuerst dachte er an ein Missverständnis.
Vielleicht ein Unfall mit dem Gebiss? Doch niemand im Ort
hatte jemals nach einem Zahn gefragt. Also kam auch der Zahn
in die Kiste.
Über die Jahre wurde die Sammlung immer kurioser. Ein
handgeschnitzter Jesus aus einer Kartoffel, ein kleines
Fläschchen mit der Aufschrift "Wasser aus dem Jordan, oder
aus der Böga", ein abgelaufener Büchereiausweis, eine
Knopfbatterie, eine Barbiehand.
Eines Tages, nach einem besonders chaotischen
Weihnachtsgottesdienst mit lebendiger Krippe und einem Esel,
der ins Seitenschiff gekackt hatte, beschloss Günther,
die Kiste zu öffnen, ganz offiziell. Er nannte es "Die
Ausstellung des Glaubens und der Merkwürdigkeit".
Die Kirchengemeinde war irritiert, aber neugierig. Bald
strömten Besucher nicht nur aus dem Nachbardorf, sondern
auch aus Lemgo, Bielefeld und Minden.
Kinder bestaunten die "heilige Büroklammer", Erwachsene
diskutierten über die theologische Bedeutung des Teebeutels
mit Smiley-Aufdruck. Und der Zahn, der wurde als Reliquie
verehrt. Man nannte ihn den "Molar der Barmherzigkeit."
Einmal fragte ein Reporter vom Regionalfernsehen (WDR,
Aktuelle Stunde): "Herr Günther, warum haben Sie das alles
aufgehoben?" Günther lächelte.
"Weil der Glaube manchmal nicht in goldenen Kelchen wohnt,
sondern im Unerwarteten. Und manchmal ... ist es einfach lustig."
So wurde die kleine Kirche mit der verrückten Sammlung ein
geheimer Pilgerort für alle, die glauben wollten oder
einfach ein bisschen staunen. Und wenn der Küster nicht
gestorben ist, sammelt er immer noch.
Unsere Kirche in Lage
Hindenburgstrasse 19 (unten neben der Hochbrücke)
32791 Lage
Pastor: Günter Loos
Telefon: (05232) 36 96
E-Mail:
Bankverbindung der Gemeinde: DE55 4765 0130 0070 0461 49
Gäste, Besucher und Suchende sind herzlich willkommen.
Wortwolke zum sozialen Bekenntnis der EmK. Diese Wortwolke darf gerne
auch von anderen EmK-Gemeinden online genutzt werden. Interessenten von
ausserhalb der EmK müssen um Erlaubnis fragen.
Das Soziale Bekenntnis der Evangelisch-methodistischen Kirche
findet sich im Wortlaut zum Anklicken
hier.
Im Gottesdienst-Raum der EmK in Wuppertal-Barmen ist das Kreuz
an der Wand in eine Wortwolke eingebettet. Gestaltet hat die
Wand der Leipziger Künstler Matthias Klemm im Sommer 1989,
in einer fast 20-stündigen Mammut-Aktion (der Putz wurder schneller
hart als erhofft). Im zweiten Teil kamen sogar Hammer und Meissel
zum Einsatz.
Damals gab es den Begriff Wortwolke noch nicht. Matthias Klemm
nannte seine Werke in den 1980er Jahren Wortbilder. So
wie es aussieht, waren seine Wortbilder die ersten Wortwolken.